Kontraktionsverfahren

Vorprüfung:

• Die Leitung ist vom Tiefpunkt aus zu befüllen und am Hochpunkt über eine Armatur zu entlüften
  
• Einstündige Entspannungszeit nach dem Füllen durch öffnen der Absperrarmatur am Hochpunkt. Dabei darf keine Luft in die Leitung eintreten
• Die zu prüfende Leitung ist zu verschliessen
• Der Systemprüfdruck (STP) ist möglichst innerhalb von 10 Minuten aufzubringen
• Der Systemprüfdruck (STP) ist - durch ständiges Nachpumpen - über 30 Minuten zu halten
• Anschliessend folgt eine Ruhezeit von 60 Minuten, während der sich die Rohrleitung visko-elastisch verformen kann
• Während dieser Ruhezeit darf der Systemprüfdruck (STP) um maximal 20% absinken

Bei grösserem Druckabfall ist der Leitungsabschnitt entweder undicht oder war einer unzulässigen Temperaturerhöhung ausgesetzt. In diesem Fall wird die Prüfung abgebrochen und bei einer Wiederholung der Vorprüfung ist die einstündige Entspannungszeit unbedingt wieder vorzuschalten. Erst nach erfolgreicher Vorprüfung darf die Hauptprüfung durchgeführt werden.

Hauptprüfung mit integrierter Druckabfallprüfung

Bedingungen :

• Zur Unterbrechung der weiteren visko-elastischen Dehnung der Leitung wird der Druck innerhalb von maximal 2 Minuten um den vorgeschriebenen Druckabsenkungswert (Δpab) abgesenkt und das abgelassene Wasservolumen (ΔVab) gemessen

Rohrwerkstoff	E-Modul [N/mm2]	SDRStufe	Rohrserie	Druckabsenkung Δp ab [bar]
PE 100/ PE100-RC	1200	17	8	2,0
PE 100/ PE100-RC	1200	11	5	3,2

Eine ausreichende Entlüftung der Leitung liegt vor, wenn das abgelassene Wasservolumen (ΔVab) kleiner als das zulässige Wasservolumen (ΔVzul) ist.

In nachfolgender Tabelle ist das errechnete spezifische Wasservolumen (Vk) in Milliliter [ml] für 1m Leitungslänge angegeben:

DN	PE 100 SDR 17	PE 100 SDR 11
32	1.38	1.28
40	2.30	1.95
50	3.64	3.10
63	5.78	4.95
75	8.30	7.22
90	12.01	10.35
110	18.02	15.57
125	23.76	20.04
140	29.81	25.39
160	38.93	32.90
180	49.26	41.79
200	60.81	51.74

• Die Druckabsenkung führt zu einer sofortigen Kontraktion in der PE-Rohrleitung mit leichtem Druckanstieg und anschliessend für rund 30 Minuten zu einem Stillstand der visko-elastischen Verformung bei Druckkonstanz. Bei einer dichten Leitung darf der Druck nach der schnellen Druckabsenkung über eine Zeitspanne von 30 Minuten nicht mehr fallen, d. h. die Rohrleitung gilt als dicht, wenn die Druckkurve während der Kontraktionszeit steigt oder gleichbleibt. Im Zweifelsfall ist die Prüfzeit bis zu 1.5 Stunden zu verlängern. Gemessen vom Höchstwert innerhalb der 90-minütigen Kontraktionsphase darf dann der Druckabfall nicht mehr als 0.25 bar betragen.

① Vorbereitungsphase ② Druckaufbau ③ Druckhaltephase ④ Ruhephase ⑤ Druckabsenkung ⑥ Hauptprüfung